Letzte Woche war es leider „soweit“, mein Opa und der Urgroßvater meiner 2 Kinder ist verstorben 🙁 .
Abgesehen davon, dass ich eine sehr gute Beziehung zu ihm hatte und natürlich unendlich traurig bin, stellte sich auch gleich die Frage, wie erkläre ich das meinen Kindern? Muss ich es überhaupt erklären?
Meine Maus, noch nicht ganz 2 Jahre alt war völlig unbeeindruckt von der Nachricht, was, wie ich finde, völlig verständlich ist. In ihrem Alter können Kinder einfach noch nicht einschätzen, was es bedeutet, wenn jemand gestorben ist. Sie war weder verwundert über den Sarg noch darüber, dass alle auf der Beerdigung weinten. Die Emotionen der anderen schnappte sie aber durchaus schon auf.
Ganz anders war die Situation mit meinem Sohn, der mittlerweile 5 Jahre alt ist. Noch zu Weihnachten besuchten wir seinen „Urli“ und ich weiß noch genau wie er seine Hand hielt. Er wusste also absolut wer sein Urgroßvater war und hatte dementsprechend auch viele Fragen.
„Mama, wieso ist der jetzt in einer Kiste?“
„Und wieso wird der vergraben?“
„Wo ist eigentlich der Himmel?“
„Wieso ist die Urli traurig?“ usw.
Ich muss gestehen, das Thema „Tod“ liegt mir (wie wahrscheinlich vielen anderen) eigentlich gar nicht. Da er aber zum Leben dazugehört und ich meinen Kindern nichts vorenthalten will, versuchte ich die Fragen meines Sohnes natürlich so gut wie möglich, und nach meiner Vorstellung zum Thema, zu beantworten.
Ich erklärte ihm also, dass die Kiste „Sarg“ heißt, dass der Körper seines Urlis nicht mehr funktionierte und er deshalb begraben wurde, dass ich nicht wüsste was und wo der Himmel ist … . Genau passend zur „Situation“, gab es auf ZDF einen Tag vor der Bestattung außerdem eine Wissenssendung für Kinder, die das Thema Tod behandelte. Auch die durfte mein Sohn ansehen.
Ich nahm beide Kinder zur Bestattung mit, meine Tochter quengelte, mein Sohn und ich weinten.
Mittlerweile zeichnet mein Sohn immer Bilder für seine verstorbenen Urlis und schickt sie „in den Himmel“. Seiner Vorstellung nach kann Urli jetzt in den Wolken fliegen, „aber ohne Flügel, Mama!“
Musstet ihr euren Kindern auch schon einmal den „Tod“ erklären? Falls ja, wie habt ihr das gemacht?
Anbei findet ihr noch ein Ausmalbild, das ungefähr den Vorstellungen meines Sohnes vom „Himmel“ entspricht!
ZUM DOWNLOAD – Grandpa in haeven
Liebst
Eure Lily
Weiterführende Links und Meinungen zum Thema:
- http://www.familie-und-tipps.de/Familienleben/Trauerarbeit-Kinder.html
- http://www.fakeblog.de/2013/05/24/kindern-den-tod-erklaren-ich-habe-keine-ahnung/
- https://www.eltern-bildung.at/expert-inn-enstimmen/wenn-kinder-nach-sterben-und-tod-fragen/
Mein herzliches Beileid.
Ich musste meinen Kindern mehrfach schon erklären, was sterben heißt. Beide Uromas starben, wobei sie davon relativ wenig mitbekommen haben, weil sie noch zu jung waren.
Als nun jedoch vor kurzem ihr Patenonkel starb und kurz danach unser einer Hund…. da war das Thema viel präsenter.
Sie sind jetzt 4,5 Jahre und es ist nun wirklich „da“. Nicht so verständlich wie bei Erwachsenen, aber da. Sie glauben, dass die Verstorbenen auf einer Wolke wohnen. Das Thema wird von ihnen relativ emotionslos immer wieder mal aufgegriffen. Einfach auf logischer Ebene interessiert es sie.
Das tut mir sehr leid! Vor fast einem Jahr ist meine Oma gestorben, ich kann deinen Verlust mitfühlen!
Ich finde es immer wichtig, ehrlich und offen zu Kindern zu sein. Ihnen anzubieten, für ihre Fragen da zu sein, eigene Gefühle, Trauer, Hilflosigkeit, Wut … auch zu artikulieren.
Ich habe einen ganz ganz tollen Buchtipp für euch: Max und Urli vom Ehrlichkeit vom Hospiz Rennweg. Sehr einfühlsam, echt und berührend. Neun Sohn (jetzt 6) liebt es schon lange und es hat uns gut durch die Trauer begleitet. Es gibt das Buch zu bestellen und auch ein Hörbuch, das kenne ich aber nicht.
https://www.cs.at/landingpages/max-und-urli-vom-ehrlingerhof
Alles Gute, Selina
<3