Wer Kinder hat weiß, von Anfang an ist Essen ist bei den Kleinen ein wiederkehrendes Thema. Als Elternteil wird man vielen Fragen konfrontiert, begonnen mit wann der perfekte Zeitpunkt ist zuzufüttern, über was man tun kann/soll, wenn Herr Frau /Zwerg ein(e) EssensverweigererIn ist, bis hin zu was und wieviel das Kind essen soll und was Kinder überhaupt gerne essen?
Vor allem die letzte Frage hat mich in letzter Zeit oft beschäftigt. Immer wieder höre ich von Eltern, dass ihre Kleinen am liebsten „Schnitzel“ und „Schoko“ konsumieren. Und ich muss leider feststellen, dass auch mein „Großer“ seit dem Kindergarten stark zu diesen Lebensmitteln tendiert. Natürlich sind die „klassische Banane“ und Milch noch immer stark im Trend bei uns, aber insgesamt ist mein Sohn wählerischer geworden. Er mag plötzlich viele Dinge nicht mehr und ist wenig „mutig“ beim Versuch Neues auszuprobieren.
Sind Schnitzel, Schokolade und Co also wirklich die von Kindern automatisch gewählten Lieblingslebensmittel? Ich habe mich im Netz schlau gemacht ….
Kinder essen gerne gesund
Puhh, nochmal Glück gehabt … Einer Studie des PROSOZ-Instituts für Sozialforschung, in Kooperation mit dem Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) zufolge, essen Kinder gerne gesund! Insgesamt wurden rund 5.000 Kinder zwischen 7 und 9 Jahren befragt. Das Ergebnis:
„Kinder im Grundschulalter zeigen aus eigenem Antrieb Interesse an Gesundheit, sie möchten mehr darüber wissen, wie sie gesund bleiben können, und möchten selbst etwas dafür tun.“1
Wieso essen Kinder dann trotzdem oftmals ungesund?
Ein wichtiger Punkt ist sicher das Vorbild von Fernseher, Internet und Co. Vor allem ältere Kinder im Volksschulalter lassen sich gerne von Werbung beeinflussen. Hier sind also wir als Eltern, aber auch Erzieher gefragt mit gutem Beispiel voran zu gehen.2
Das soll wiederum nicht bedeutenden, dass man Kindern einen Vortrag über Essen halten sollte. In einem Interview mit der ZEIT meint der Ernährungspsychologe Thomas Ellrott, dass Eltern gerne mal die „Wissenskeule“ über gesunde Ernährung hervorholen, dass aber schon die Wörter „gesund“ und „ungesund bei Kindern oft Widerstand auslösen. Ihm zu Folge wäre die richtige Lösung, Lebensmittel vor Kindern nicht zu bewerten.3
„Lebensmittel nicht bewerten“, ich muss gestehen, das stelle ich mir persönlich eher schwierig vor. Ich „erkläre“ Ihnen ja so gerne, was gesund ist und wieso Schokolade die Zähne kaputt macht… . Naja, vielleicht ist diese „Methode“ einen Versuch wert? Vielleicht liegt in Kindern ja wirklich der Schlüssel für gesunde Ernährung begraben, vielleicht weiß ihr Körper von Natur aus was gut für sie ist und ich traue es Ihnen einfach nicht zu? Ich werde es auf alle Fälle testen und darüber berichten ;).
Dass das Vorbild der Eltern und der Umgebung einen großen Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten der Kleinen hat, steht natürlich trotzdem außer Frage. Aber auch wenn sich Eltern oft große Mühe geben, den Kindern ausgewogene und vielseitige Lebensmittel anzubieten, haben die oft ihren eigenen Kopf und lehnen vieles ab.
Ich habe einen tollen Artikel auf suchtdasglueck.at gefunden, der beschreibt, wie man Lebensmittel für Kinder wieder interessant machen kann.
Mehr „Achtsamkeit“ beim Essen
Nach einem Achtsamkeits-/Meditationskurs (MBSR-Kurs) stellte die Autorin Birgit fest, dass wir alles im Leben in gut oder schlecht einteilen, und das natürlich auch bei der Ernährung.
„Die Lieblingsspeise wird verschlungen, anderes kategorisch abgelehnt, noch bevor es einmal probiert wurde.“ 4
Birgit hat also begonnen Achtsamkeitsübungen für ihre Kinder beim Essen einzubauen. So beschreibt sie zum Beispiel die „Rosinenübung“, bei der alle am Boden sitzen eine Rosine in die Hand bekommen und sich vorstellen Marsmenschen zu sein, die noch nie zuvor Rosinen gesehen haben. Die Kinder sollen das Lebensmittel nicht sofort essen, sondern beschreiben, wie es aussieht, wie es riecht und wie es sich dann im Mund anfühlt.
Birgit scheint Erfolg mit diesem „Konzept“ zu haben und muss bei ihrem, „Großen“ „sogar schon zwei Hände nehmen, um seine Lieblingsspeisen aufzuzählen“.5
Ich muss sagen, auch ich finde diese Herangehensweise großartig und werde sie bei Melanzani demnächst testen. Mal‘ sehen, was meine Marsmenschen dazu sagen ;).
Nun aber wieder zu meiner Anfangsfrage: Was essen Kinder nun wirklich gerne?
Zusammenfassend würde ich sagen, Kinder essen das gerne, das man ihnen selber VORLEBT, aber nicht VORSAGT. Sie sind sicher „Gewohnheitstiere“, aber nicht uninteressiert an Neuem. Sie essen dann, wenn sie wirklich Hunger haben und soviel, wie Ihnen ihr Körper sagt, dass er benötigt.
<3
Ich wünsche euch viel Spaß mit den neuen Anregungen und euren Kiddies, bis demnächst!
Eure Lily
1
2 Vgl.: http://eatsmarter.de/ernaehrung/kinderernaehrung/kinder-essen
3 Vgl.: http://www.zeit.de/2011/17/Genuss-Interview
4,5 http://suchtdasglueck.at/achtsam-essen-fuer-kinder/
super Beitrag liebe Lily , weiter so! 🙂
Grüsschen
Danke lieber Tobilotta ❤
Liebe Lily,
dein Fazit kann ich nur unterstreichen. Kinder machen das, was wir als Eltern von Anfang an vorleben und das gilt auch für dei Ernährung. Ich kenne Kinder, die keine Lust auf normale Süßigkeiten haben und sogar einen grünen Superfood drink zu sich nehmen. Aber wir können den Kindern nichts sagen oder gar verbieten, was wir selbst nicht machen. Das klappt nie. Liebe Grüße von Betty!
Danke liebe Betty, ich habe auch 2 total unterschiedliche Kinder! Eine Süßigkeitenverweigerer und ein Süßigkeiten Monster :). Ersteres isst auch lieber Grünes ! glg
Danke liebe Betty und Grüße aus Wien